Die Q2 in Hamburg

Reportage - Reportage vom 17.11.2015

6.45 Uhr, am Busparkplatz des GHZ Gymnasiums. Eine Traube von Schülern und vier Lehrkräfte der Leistungskurse Biologie, Physik und Pädagogik machen sich auf die Studienfahrt nach Hamburg.
Nach einer heiteren, mehrstündigen Fahrt sind wir am Ziel: Hansestadt Hamburg. Dort angekommen, startet auch schon das erste Event, "Dialog im Dunkeln". Dabei handelt es sich um einen Rundgang, in völliger Dunkelheit, der von einem blinden Guide geleitet wird. So bewegen wir uns tastend durch eine Parkanlage, überqueren eine Straße und nehmen an einer Bootstour teil. Der Besucher bekommt einen Einblick in den Alltag eines Blinden, da wir verschiedene Situationen durchleben und so die Welt aus der Perspektive eines Blinden erleben dürfen. Nach 90- minütiger Führung ist der "Dialog im Dunkeln" beendet. Nun sind wir neugierig auf das Aussehen des Guides. Doch dieser meint, dass alles, was wir hier erlebt haben, in unserer Vorstellung bleiben soll. Dann verabschiedet er sich und verschwindet, bevor wir in den beleuchteten Raum treten. Als alle Gruppen fertig sind, verlassen wir das Gebäude und treten die anschließende Stadtrundfahrt mit dem Bus an.
Dafür haben wir einen echten Hamburger Jung als Guide, der uns durch die Stadt lotst und dabei Informationen über die Stadt selbst und die Sehenswürdigkeiten "vertellt". So hat Hamburg doch sehr viele kostspielige Bauprojekte, wie zum Beispiel die Hamburger Philharmonie.
Die Führung ist unser Einstieg in unseren Kurztrip nach Hamburg. Als wir am Busdepot sind, verlässt uns der Guide und wir beziehen unsere Zimmer im "Generator Hostel". Dieses ist ein Hotel im jugendlich einfachen Stil. Die Zimmer sind nach einer Stunde bezogen und es geht in die "Taverna Romana" zum Abendessen. So sitzen wir in gemütlicher Runde bei italienischem Ambiente und essen. Danach ist noch etwas Zeit zur freien Verfügung, die die Zimmergruppen selbst gestalten können.
Am zweiten Tag trennen sich die Leistungskurse, um nach dem jeweiligen Schwerpunkt den Tag gestalten. Der Biologie-Leistungskurs besucht den Tierpark Hagenbeck. Dort bekommt der Kurs eine zweistündige Führung zum Thema "Evolution", was auch momentan Thema des Unterrichts ist. Am Ende der Führung bleibt noch Zeit, um den Tierpark in Eigenregie zu erkunden.
Für den Physik LK steht der Besuch des Deutschen Elektronen-Synchrotron (kurz DESY) an. Es wird ein eintägiges Schülerpraktikum im Quantenlabor durchgeführt. Nach einer kurzen Einführung in das Thema und Aufgabenverteilung durch einen Physikstudenten dürfen die Schüler selber Hand anlegen. In Zweiergruppen experimentieren sie an vorher bestimmten Versuchen, um dem Phänomen der Quantenobjekte auf die Schliche zu kommen. Dazu werden die Versuche zunächst intensiv vorbereitet, aufgebaut, durchgeführt und anschließend ausgewertet. Nach einer kurzen Mittagspause heißt es dann, die Ergebnisse in einer PowerPoint Präsentation aufzubereiten und im abschließenden Gruppenmeeting den anderen Kursteilnehmern vorzustellen.
Der Pädagogik-Leistungskurs besucht das "Heimatmuseum", in dem die Geschichte Hamburgs erzählt wird.
Da die Programme unterschiedlich lange dauern, gibt es noch einen Stadtrallye, die die meisten Sehenswürdigkeiten Hamburgs beinhaltet. So kann man den Vortrag vom Vortag nochmal vertiefen und Fotos schießen. Da die Stadtrallye quer durch die Stadt führt, ist das Mittagessen in einem beliebigen Imbiss/Restaurant gar kein Problem.
Als sich alle wieder im Hotel sammeln, steht Unterhaltung auf dem Programm: Entweder wird mit Mitschülern und Lehrkräften gebowlt oder das Musical "Das Wunder von Bern" besucht. So unterschiedlich diese Varianten auch sind, so unterhaltsam sind sie doch.
Der dritte Tag beginnt mit einem Besuch des Schifffahrtsmuseums in der alten Speicherstadt, die charakteristisch für Hamburg ist. Schwerpunkt des Besuchs ist die Entwicklung der Navigation vom alten Kartensystem bis zur Moderne. Aber schon allein die alten Speicher, die das Stadtbild prägen, sind wunderschön.
Dann gibt es noch einen Abstecher zur Stadtmitte zum architektonisch prachtvollen Hamburger Rathaus. Wir lassen hier in Gruppen das Flair der Hansestadt auf uns wirken, bis wir uns an den Landungsbrücken wieder alle treffen. Interessant ist dann die folgende Besichtigung des alten Elbtunnels. Wir sind doch beeindruckt von der technischen Leistung, dass schon so früh ein Unterwassertunnel konstruiert worden ist, der bis heute kaum gewartet werden muss. Darüber hinaus ist es beeindruckend, dass die größeren Frachtschiffe nur knapp mit ihrem Rumpf über den Tunnel fahren. Dann wollen wir doch wenigstens einen Überblick über den Welthafen Hamburg gewinnen. Dazu besteigen wir an den Landungsbrücken ein Linienschiff und machen eine Art Hafenrundfahrt, indem wir mehrere Stationen ansteuern. Dadurch bekommen wir einen guten Eindruck vom internationalen Hafen Hamburg in seinem Ausmaß. Am Ende dieser Fahrt wartet dann unser Bus, der uns nach Dinslaken zurück bringt.
Trotz der Kürze der Studienfahrt haben wir vielfältige Eindrücke von der Hafenstadt Hamburg mitnehmen können. Sie lädt immer wieder zu einem Besuch ein.

Till Poschlod

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