Expedition Wasser – ein Abenteuer für Groß und Klein

Naturwissenschaft - Reportage vom 07.11.2013

Aufgeregte Gesichter erwarten uns im Eingang unseres Gymnasiums. Sie gehören  20 Viertklässlern der Hühnerheide Grundschule. Aber warum warten sie gemeinsam mit ihren Eltern so gespannt auf ein paar Schüler der neunten und zehnten Klasse und Lehrer dieser Schule?! Und das auch noch in den Ferien?!
Sie warten darauf, dass sie von uns abgeholt werden, denn wir wollen gemeinsam mit ihnen auf Expedition Wasser gehen, damit die „Kleinen“ das Schulfach NaturWissenschaften kennenlernen- eine Mischung aus Physik, Biologie, Chemie und Technik!
Herr Saalfeld begrüßt die Vierer und wir können loslegen. Die Schüler des GHZs sollen mit den Grundschülern Experimente zum Thema Wasser durchführen- die Lehrer sind ausnahmsweise Mal nicht an erster Stelle (na ja, eigentlich sind sie für das Wichtigste am ganzen Tag zuständig: Das Mittagessen…).
Also heißt es auf in den Kampf- je zwei Hühnerheidler werden einem GHZler zugeteilt und der Experimentierspaß kann beginnen!
Kann man wie Jesus über das Wasser gehen? Was löst sich eigentlich im Wasser? Wird verschmutztes Wasser wieder sauber?
Die „Kleinen“ finden auf jede dieser Fragen eine Antwort - mithilfe von spannenden Experimenten. Eines der aufwendigsten ist der selbstgebaute Filter. Die Kinder müssen in einen Tontopf Schichten aus Watte, Blumenerde, Kieselsteinen und großen Steinen bauen, ihr selbstverdrecktes Wasser hineinfüllen und beobachten, was passiert: Das Wasser wird wie durch ein kleines Wunder wieder rein! Aber was passiert bei Salzwasser – schmeckt es nach dem Filtern immer noch wie Meerwasser? So füllen die Schulkinder ihre Arbeitsblätter immer brav aus. Zuerst lesen, dann experimentieren und zu guter Letzt die Beobachtung notieren. Dadurch lernen sie gleichzeitig auch ein kleines bisschen die Vorgehensweise im „normalen“ NW- Unterricht kennen…
Doch das absolute Highlight des Tages kommt natürlich noch! Mit Regenkleidung ausgestattet und Gummistiefeln an den Füßen geht es auf zum – Achtung! Was haben wir gelernt?! - kleinen Rotbach. Welche Tierchen leben denn darin? Neben dem am häufigsten gekescherten Kleinlebewesen, dem Bachflohkrebs, finden wir noch ein paar Schneckeneier und eine Sandköcherfliegenlarve. Zum Glück hält sich das Wetter – sonst wären wir wohl nicht nur an den Füßen nass geworden…
Nach dem gemeinsamen Mittagessen (und viel Nachtisch!) beginnt die letzte Experimentierrunde. Woran erkenne ich, wie alt die Eier sind, die meine Mama morgens in den Kochtopf werfen will? Ganz einfach: Indem ich die Eier in ein mit Wasser gefülltes Zylindergefäß gebe und schaue welche Position sie einnehmen. Liegen sie auf dem Boden oder senkrecht ein paar Millimeter davon entfernt? Anhand der Eier – Alter – Tabelle können die Viertklässler dies nun bestimmen (ohne auf das Haltbarkeitsdatum zu gucken). Liebe Eltern- so eignet man sich Klugscheißerwissen an!
Leider geht der Tag viel zu schnell vorbei. Zumindest bedauern unsere Gäste dies sehr und würden am liebsten – Achtung Zitat: „noch hundert Mal“ experimentieren!
Uns hat es aber auch viel Freude bereitet, den kleinen Geschöpfen zu zeigen, wie man „an der großen Schule“ arbeitet und vielleicht auch ein bisschen Unsinn beizubringen, denn so macht Lernen doch am meisten Spaß!

Lena Großmann,EF

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