Fragen rund ums Netz? Medienscouts helfen

Medienscouts - Reportage vom 12.09.2013

<b>Artikel in der RP vom 12.9.2013</b>

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<b>Dinslaken-Hiesfeld (RP). In insgesamt vier Workshops werden 20 Achtklässler zu Medienscouts ausgebildet, um ihren Mitschülern hilfreiche Tipps geben zu können.</b>

Selbst in den unter Klassen besitzen die Schüler heutzutage ihre Handys, mit denen längst nicht mehr nur heimlich unter der Schulbank SMS verschickt werden oder auf dem Pausenhof kurz telefoniert wird. Fast alle haben ein hochwertiges Smartphone, mit denen im Internet gesurft wird, über den Messenger Whatsapp Bilder hin- und hergeschickt werden und schnell das eigene Facebook-Profil aktualisiert wird.

Der Fortschritt der Technik macht es möglich, doch er birgt auch Gefahren: Cybermobbing, Gewaltvideos auf dem Handy oder illegale Film- und Musikdownloads – die Mediennutzung von Heranwachsenden macht vor der Institution Schule auch in ihren problematischen Formen nicht Halt.

Die Medienerziehung ist deshalb ein großer Bildungsauftrag, den fünf Schulen aus dem Kreis Wesel mit der Unterstützung der Landesanstalt für Medien mit der Ausbildung von Medienscouts vollziehen. Das Gymnasium im Gustav-Heinemann-Zentrum war gestern und ist noch heute Koordinator und Veranstaltungsort des ersten schulformübergreifenden Projekts, an dem sich außerdem die Ernst-Barlach-Gesamtschule, das Theodor-Heuss Gymnasium, das Otto-Hahn-Gymnasium und das Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel beteiligen.

"Für die freiwillige Bewerbung benötigte man eine gewisse Anzahl an Schulen und wir sind froh, dass wir dabei sind, weil es mehr Bewerber als Plätze gab. Die Schulen sorgen für die Infrastruktur und die Landesmedienanstalt stellt das Personal und das Material", erklärt GHZ-Lehrer Kolja Pilarek, der die Durchführung an seiner Schule koordiniert.

Vier Achtklässler von jeder Schule wurden im Vorfeld von ihren Mitschülern ausgewählt, um sich zum Medienscout ausbilden zu lassen. Im ersten von vier Workshops, der zweite findet dann im Oktober statt, geht es um das Thema "Internet und Sicherheit". Die Punkte "Social Communities", "Kommunikationstraining" und "Handy" folgen. "Man kann noch richtig viel lernen, wie man sich besser schützt", sagt der 13-jährige Tilmann vom EBGS, der in Zukunft als Medienscout gleichaltrigen und jüngeren Schülern an seiner Schule bei ihrer Mediennutzung zur Seite stehen soll. Es geht um Fragen, die sich für junge Nutzer rund um das Thema Social Web und Internet ergeben können. "Die Schüler sind sehr offen, und die Rückmeldungen sind bisher sehr positiv. Es macht allen Spaß und bringt ihnen Neues", sagt Pilarek.

Die Medienscoutausbildung beruht auf dem Ansatz der "Peer-Education". Einerseits lernen junge Menschen lieber von Gleichaltrigen und andererseits können sie Gleichaltrige auf Grund eines ähnlichen Mediennutzungsverhaltens zielgruppenadäquat aufklären. "Der Schüler steht im Vordergrund, und wir schreiten nur ein, wenn er nicht mehr weiter weiß", berichtet Pilarek. Die Medienscouts der Gymnasien werden durch ihre Qualifizierung auch bald selbst als Referenten agieren und ihre Mitschüler zum Scout ausbilden. "An unserer Schule sind sie direkt im Einsatz und werden die Fünftklässler auf den ,Lernen lernen'-Projekttagen zum Thema ,Internet und Sicherheit' unterrichten", kündigt Lehrer Pilarek an.

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