Spaß oder Qual: Fünfhundert-Euro-Preis an die Klasse 9 b

Reportage, Deutsch - Reportage vom 28.02.2013

Für die Schülerinnen und Schüler der 9 b war es beides: Die Beschäftigung mit der Rheinischen Post im Unterricht war manchmal eine Qual. Vor allem die Lektüre und die anschließende Analyse ausgewählter Artikel zur Poltik und die Kommentare dazu  waren ätzend. Wenigstens die Kreuzworträtsel und der Anzeigenteil heiterten auf. Außerdem verhalfen die Exemplare dem „Rest“ der Familien zu einem kostenlosen Leseerlebnis.
Das Schreiben eigener Artikel allerdings bereitete der Klasse wesentlich mehr Vergnügen und Spaß. Selbst die Rheinische Post fand die Berichte preiswürdig und vergab den Fünfhundert-Euro-Preis an die Klasse 9 b. Ein schöner Erfolg! Einen Artikel von Laura Krause hob die Rheinische Post besonders hervor, und bevor Vodafone, der Sponsor, ihn in das Netz stellt, veröffentlichen wir ihn hier:

Spaß oder Qual?

Kanin-Hop ist eine Sportart, bei der die Hauskaninchen animiert werden, über mehrere Hindernisse zu springen.
Bei Wettbewerben werden die Tiere mithilfe von einer Leine und einem Geschirr von ihren Besitzern geführt. Wenn ein Kaninchen eine Querlatte reißt oder der Halter drei leichte Korrekturen machen muss, gibt es jeweils einen Fehler.
Wer am Ende am schnellsten und mit den wenigsten Fehlern das Ziel erreicht, hat gewonnen. Ähnliche Wettbewerbsarten sind Hoch- und Weitsprung, sowie das Punktespringen, das Parallelspringen und das Ausscheidungsspringen für Kaninchen.
Vor zirka 35 Jahren entstand diese Sportart. Damals wollten schwedische Kaninchenzüchter ihre Tiere nur beschäftigen. Der erste Club wurde Ende der 1970er Jahre gegründet. Das Training basierte auf den Regeln des Springreitens. Heutzutage gibt es in fast allen europäischen Ländern Kaninhopvereine, deren beste Tiere sich in Landes- und Europameisterschaften messen.
Kanin-Hop ist für Kaninchen aller Art geeignet, vorausgesetzt es bewegt sich gerne und lässt sich mit Leckerlis und Lob motivieren, um über die Hindernisse zu springen.
Wenn man mit einem Kaninchen für Turniere anfängt zu trainieren, muss man mit ganz niedrigen Hindernissen starten und es nach jedem kleinen Erfolg loben, denn Kaninchen kann man zu nichts zwingen. Wenn es mit kleinen Hindernissen flüssig klappt, kann man sich langsam höher arbeiten.
Da die Kaninchen nicht alle die gleiche Leistung bringen, gibt es verschiedene Klasseneinteilungen, bei denen die Anzahl und die Höhe der Hindernisse, sowie der Abstand zwischen ihnen unterschiedlich sind.
Es gibt jedoch auch Gegner von Kanin-Hop. Sie sind der Meinung, dass es den Kaninchen keinen Spaß macht, über die Hindernisse zu springen, und dass sie oft dazu gezwungen werden. Die Gegner finden, dass Kanin-Hop Tierquälerei ist.
Auch gibt es unterschiedliche Meinungen was Leine und Geschirr betrifft. Während die einen sagen, dass die Leine eine wichtige Verbindung von Tier und Mensch ist, sagen die anderen, dass Kaninchen sich oft nicht mit Geschirr und Leine wohlfühlen und sie Angst und Druck- und Scheuerstellen bekommen können.
Es ist aber auf jeden Fall wichtig, dass genau geprüft wird, ob das Geschirr richtig passt und nicht zu groß oder zu klein ist, da es sonst verrutschen kann und das Kaninchen verletzt werden kann oder sich verheddert. Auch ist darauf zu achten, dass man das Tier nicht an der Leine zieht, sondern nur durch leichtes Zucken Signale gibt.
Viele Tierhalter machen Kanin-Hop auch nur in ihrer Freizeit und nehmen nicht an Turnieren teil. Oft werden dann auch Geschirr und Leine weggelassen und den Kaninchen wird der Weg nur durch das Vorgehen oder durch die Stimme gezeigt.
Inzwischen gibt es auch in Deutschland viele Kaninhopvereine, wie zum Beispiel in Siegen oder Bergkamen, aber auch in Frankfurt am Main. Viele von ihnen nehmen regelmäßig an Turnieren teil.

Laura Krause, 8b

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