Was macht stark gegen Alkohol?

Reportage - Reportage vom 20.03.2014

„ALK-Parcours“ zum zweiten Mal im GHZ-Gymnasium Hiesfeld

Für Jugendliche gibt es viele Gründe, Alkohol zu trinken. Das wurde eindrücklich klar an der Waage, bei  der für jeden Grund zu trinken ein Würfel in die Waagschale gelegt wurde: neben dem Spaßfaktor kann es Gruppendruck sein oder die Flucht aus familiären oder schulischen Problemen.  Aber die Schüler fanden auch vieles, was stark macht gegen Alkohol: Freunde, Sport, Familie, Hobbies, „Chillen“ im Kino oder bei anderen Freizeitbeschäftigungen. Sie fanden so viel, dass die Waage sich zu  dieser Seite neigte.
Die Station mit der Waage, bei der es um Alternativen zum Alkohol als Spaßfaktor geht, ist eine von fünf Stationen beim ALK-Parcours, den die Ginko-Stiftung für Prävention (Mülheim) entwickelt hat.
Der Parcours ist Bestandteil der NRW-Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ und wird vom  Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter finanziert. 
Zum zweiten Mal hat Friederike Marguth,  die Beratungslehrerin für Suchtvorbeugung am Gymnasium im GHZ Hiesfeld, den Parcours an ihre Schule geholt. Zusammen mit der Ginko-Stiftung und Martina Paduch, der Prophylaxekraft der Drogenberatungsstelle des Diakonischen Werkes, wurde der Parcours im März an zwei Tagen mit allen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 8 durchgeführt.
Die Jugendlichen lernten an den anderen vier Stationen  auf spielerische Art etwas darüber, was Alkohol in den einzelnen Organen des Körpers anstellt, wie Alkohol die Reaktionen verändert,
sie diskutierten, wie sich Alkohol aufs Flirtverhalten auswirkt und stellten „Go’s“ und „No-Go’s“ dafür zusammen und sie erhielten durch einen Party-Spot rechtliche Hinweise zum Jugendschutzgesetz, zu elterlicher Aufsichtspflicht und zur Straßenverkehrsordnung.
Besonders begeisterte sie die Station, bei der mithilfe von Rauschbrille und Gewichten an Hand- und Fußgelenken die Wirkung von Alkohol simuliert wurde.  Sie sollten mit Rauschbrille und Gewichten ein Fahrradschloss öffnen, eine SMS  schreiben, Geld abzählen oder mit einem Hausschlüssel die Türe öffnen. Sie merkten schnell, wie fremd sich alles anfühlte und wie verlangsamt ihre Reaktionen waren. Es wurde viel gelacht an dieser Station, denn es war den Schülerinnen und Schülern peinlich, so simple Aufgaben kaum noch lösen zu können. Sie erfuhren so am eigenen Leib, wie sehr Alkohol einschränkt und benebelt. Lernen macht auf diese Weise  offensichtlich großen Spaß.

Text und Bilder: Ruth Levin, Pfarrerin mbA, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit  im Ev. Kirchenkreis Dinslaken

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